Medien, Kult und Eitelkeiten: Die Tagungsbeiträge [Taschenbuch]

Studien haben ergeben, dass die Menschen in den westlichen Gesellschaften rund ein Drittel ihrer wachen Zeit mit Medien verbringen. Die Mediatisierung des Alltages ist eines der interessantesten und bedeutendsten Phänomene der Gegenwart. Medien als Sozialisationsagenten? Mediengestaltung gleich Gesellschaftssteuerung? Wer trägt welche Verantwortung in der Mediengesellschaft? Diesen und anderen Fragen wollten wir auf dem Symposium „Medien, Kult und Eitelkeiten“ nachgehen. Unser besonderes Interesse galt dabei dem Zusammenspiel von Medien und der kleinsten Einheit der Gesellschaft, dem Individuum. Zwei wesentliche Entwicklungen in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts haben dazu geführt, dass sich Identitäten heute immer auch unter dem Einfluss von Medien konstruieren. Zum einen handelt es sich dabei um die veränderten entwicklungspsychologischen und sozialisatorischen Rahmenbedingungen zur Identitätskonstruktion und zum anderen, um die völlige mediale Durchdringung des Alltages. Als Folge dessen werden GrafikerInnen, Art-DirectorInnen, Medienkonzerne, ProgrammiererInnen, FotografInnen, JournalistInnen, MarketingexpertInnen und viele andere Medienschaffende in Zukunft verstärkt die Sozialisation der nächsten Generationen prägen. Für uns bedeutet diese Erkenntnis, die Entwicklung von neuen Ansätzen, im Umgang mit dem Thema Medien und Gesellschaft! , für die Praxis, Lehre und Forschung. Auf der einen Seite müssen sich Medienschaffende mehr mit der Wirkung ihres Schaffens im gesellschaftlichen Kontext beschäftigen und auf der anderen Seite muss sich die (Medien-) Pädagogik verstärkt mit der technischen, gestalterischen und wirtschaftlichen Seite der Medien auseinander setzen. Daher war eines der Hauptziele von Medien, Kult und Eitelkeiten, für diese Thematik im politischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Kontext zu sensibilisieren. Das Symposium „Medien, Kult und Eitelkeiten“ an der Fachhochschule Bielefeld, initiierte einen fächerübergreifenden Dialog über die Entwicklungen in einer komplexen Mediengesellschaft. Die Autorinnen und Autoren dieses Buches möchten den Dialog weiter tragen und mit ihren Beiträgen zum Weiterdenken und Diskutieren anregen. Franz Josef Röll, Medienpädagoge: „Medienpädagogik als Wahrnehmungsbildung – der wahrnehmungsorientierte Ansatz in der Medienpädagogik“; Marius Mandrela, Texter: „Die Eitelkeit der Werber“; Kai Uwe Hugger, Medienpädagoge: „Jugend, Globalisierung und transnationale Medienszenen“; Stefanie Frie & Jeldrik Pannier, Sozialpädagogin und Gestalter: „Medienschaffende und ihre gesellschaftliche Verantwortung“; Christian Schicha, Kommunikationswissenschaftler: „Bilder des Politischen – Visuelle Strategien zwischen Information und Manipulation“; Adrian Gaertner, Psychoanalytiker und Soziologe: „Mediale Formatierung der Identität – Psychoanalytische Aspekte der virtuellen Identitätskonstitution“; Maja Thomsen & Tobias Nehls, Pädagogin und Journalist: „Internet, Politik und Engagement – neue Formen medialer Politikvermittlung?“; Anna Zika, Kunstwissenschaftlerin: „Die Geschichte der O. – Medienkonstruktion einer amerikanischen Ikone“; Roland Bader, Psychologe: „For Boys – Jungen und Medien“.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.