Zusammenhalt in der Familie, Respekt vor Natur und all ihren Lebewesen, Muße beim Essen — Gérard Depardieu schwört auf traditionelle Werte. Sowohl bei der Zubereitung als auch beim Verzehr der Nahrung. Mit Bedacht wählt der berühmte Schauspieler die besten Zutaten für seine Gerichte, mit handwerklichem Können bereitet er sie zu, um sie dann in gemütlicher Runde mit Freunden und Verwandten mit Genuss zu verzehren. Gérard Depardieu. Mein Kochbuch hält auf über 200 Seiten im Format von ca. 27x 21 cm Lieblingsrezepte bereit. Bodenständig und schlicht und doch mit dem gewissen Etwas kommen sie daher. Rührei mit grünem Spargel, Kalbskopf mit Sauce gribiche, Blätterteig mit Vanillecreme (ein Dessert zum Verlieben!). Neben köstlichen Rezepten plaudert der Autor von der Geschichte der französischen Küche, vom Essen als Abenteuer und von seiner Kindheit, in der meistens Schmalhans Küchenchef war. Seine Mutter musste aus dem Wenigen, was zur Verfügung stand, etwas zaubern, um ihre Lieben satt zu machen. All das prägte den jungen Depardieu und auch in seinen Rezepten findet sich etwas von diesem Auf-das-Wesentliche-Konzentrieren wieder. Wenig Zutaten, gern viel Knoblauch, die mit frischen Kräutern zu Leckerbissen werden, kennzeichnen seine Küche. Thunfisch mit Pfifferlingen, Schweinerippchen mit Honig, Hummer in Brühe gekocht — stets sind die Zutatenlisten überschaulich. Die Angaben zur Zubereitung, meist für vier Personen ausgelegt, sind knapp und leicht verständlich. Name des Gerichts, auf Französisch und Deutsch, Zutatenliste und wies gemacht wird. Dazu noch ab und an ein Tipp. Das ist alles. Geübte Köche wissen ohnehin selbst viel besser, wie lange sie für das jeweilige Nachkochen benötigen. Dazu gibt es Fotos, die den Weingutbesitzer und leidenschaftlichen Koch bei der Arbeit zeigen. Depardieu beim Probieren, mit kritischem Blick einen Fisch begutachtend, konzentriert über einen dampfenden Gemüsetopf gebeugt. Gérard Depardieu. Mein Kochbuch — willkommene Abwechslung in der langen Reihe der Kochbücher für alle Depardieu-Fans. –Anne Hauschild